An der steigenden Frequenz der Blog-Beiträge ist unschwer zu merken, dass mein Mitteilungsbedürfnis steigt. Wobei dieses den tieferen Sinn hat, die durcheinandersprudelnden Gedanken zu sortieren. Schreiben = Gedankenorganisation.
Mein BeraterInnenstab war sehr aktiv in den letzten Tagen. Eine Fülle von guten Tipps, die meist mit „Aber du darfst auf keinen Fall…“ begannen und mit „… ruf mich vorher unbedingt an!“ endeten halfen mir, Licht ins Dunkel der angebotenen Möglichkeiten zu bringen. Tatsache ist offensichtlich, dass es in der für mich in Frage kommenden Kategorie (Achja: wir reden noch immer über die Anschaffung eines fahrbaren Untersatzes!) ca. dreißig vergleichbare Marken bzw. Modelle gibt, da ist Überforderung vorprogrammiert.
Um die Vielfalt und damit die Überforderung ein wenig einzuschränken, werfe ich einen Blick auf mein Konto. Und noch einen. Und noch einen. Aber es nützt nix, die nächsthöhere Kategorie wird es nicht werden, egal, wie oft ich mein Sparguthaben überprüfe. Vom Hinschauen allein wird es nicht mehr. Bleiben wir also in der 30-Modelle-Kategorie.
Vielleicht sind ja die gefühlten tausenden Ausstattungsvarianten ein Entscheidungskriterium. Beispiele gefällig von dem, was die österreichische AutokäuferInnenwelt dringend zum Überleben braucht? – Coffee Break Alert, Verkehrsschilderkennung, Handsfree Keycard, Schaltpunktanzeige (?), B-Säulenverkleidung (?), Dekorleisten im Kühlergrill… Vor allem Letzteres scheint sehr gefragt zu sein und ich merke, wie ich beginne, auf fremde Kühlergrills – oder sagt man Kühlergriller? – zu starren. Dekorleisten waren noch keine zu sehen und der Frage, wozu so etwas überhaupt gebraucht wird, werde ich wohl separat nachgehen müssen. Sonst wird`s hier so komplex, dass ich mich selbst nicht mehr verstehe und ich heiße ja nicht Hegel.
All diese wunderbaren Zubehöroptionen NICHT zu wollen, ist offenbar Autoverkäufers Alptraum, lässt sie zur Salzsäule erstarren und zu so wohlwollenden Kommentaren hinreißen wie „Dieses Basismodell haben wir nie lagernd, da gibt es keine Nachfrage. Niemand will so etwas haben.“ Ja, klar. Tät ich mich auch nicht trauen, „so etwas“ zu wollen, wenn dann soziale Ausgrenzung die Folge ist. Sie würden mir nachpfeifen auf der Straße, mich mit faulen Eiern bewerfen, mich, die Frau, die ein Basismodell wollte.
Der letzte Absatz war bereits ein kurzer Vorgeschmack auf meinen Bericht über die heutige 5-Autohäuser-Ralley, bitte habt Geduld, er folgt irgendwann in den nächsten Tagen. Bis dahin bin ich erschöpft.