Ein langweiliger Montagmorgen.

Gestern in der Früh war es so richtig gemütlich, denn ich hatte frei. Was mich nicht davon abhielt, um sechs Uhr aufzustehen und mich genüßlich meinen Urlaubsmorgenritualen hinzugeben. Samt Einkaufsliste für den Interspar. Und ausgiebiger Behübschung vor dem Spiegel.

Um 8.30 war ich soweit. Lippenstift noch und raus bei der Tür.

Ich weiß in der selben Sekunde, dass hier etwas ganz und gar nicht so ist, wie es sein soll. Die Instinkte schlagen zu, unglaublich. Erstarrt zur Salzsäule mit ca. 280 Puls starre ich auf die Wohnungstüre meiner Nachbarn. Sie ist ein Stück weit offen, aber in nicht aufgesperrtem Modus. Und die Zeitungen liegen auch vor der Tür. Nicht normal! Brüllt mein Frühwarnsystem. Geh rein und schau nach, sagt die Mutig. Spinnst Du? fragt die Vorsichtige.

Wie schnell so ein Herz klopfen kann. Ich pirsche mich an. Mit dem Schal drücke ich die Tür ein wenig mehr auf und rufe „Hallo!!!“. Stille. Rückzug. Telefon. A. anrufen. Er hebt nicht ab. E. anrufen. Sie hebt nicht ab. Schnarchnasen!!!! Ich wage mich in die Wohnung und der Blick in die Küche bestätigt: Da war wer, der da nicht sein hätte dürfen. Erneuter Rückzug. Ich hole mir Verstärkung vom 1. Stock. Gemeinsam erforschen wir die Wohnung und ich entschließe mich, den Notruf zu wählen.

Die Polizei ist rasch zur Stelle, vier Mann hoch, ich sage ihnen, dass sie sich den Hund sparen können, denn ich weiß, dass niemand mehr da ist. Nach den Uniformierten sind die KollegInnnen der Spurensicherung dran und hier ein bissl bei der Arbeit zusehen zu dürfen war 1. spannend und 2. lehr- und hilfreich. Weshalb ich meine neuen Erkenntnisse mit Euch teilen möchte.

Mit der Taschenlampe leuchtet der Kommissar penibel im Stiegenhaus vor der Eingangtüre am Boden herum. Er zeigt mir ein kleines Plastikstreifchen, nur mit zusätzlichem Licht ist es überhaupt zu finden. DAS sind die Markierungen, die von den Einbrechern beim Auskundschaften in die Türen gesteckt werden. Sind sie beim nächsten Kontrollgang noch da, ist klar, dass keiner zu Hause ist. Bahn frei für den Einbruch.

Als wäre die verwüstete Nachbarswohnung noch nicht schlimm genug für mich, findet sich leider auch vor meiner Tür ein Blättchen. Das heißt, auch mein Hab und Gut ist im Visier. Blöd aber auch.

Das Beweisstück:

Und jetzt? Bewaffnung bis an die Zähne? Stolperfallen einbauen oder Selbstschussanlagen? Der Kommissar weiß Rat: Er zeigt mir, wie die Einbrecher trotz Sicherheitsschlosses ganz leise und ohne jede Mühe in die Wohnung kommen konnten. Wie das geht, schreibe ich jetzt hier nicht so öffentlich, aber ich schreibe, was man dagegen tun kann: Mein Haus ist ein altes solches. Mit wunderschönen Flügeleingangstüren, deren statischen Teil von innen gesichert werden muss. Entweder mit einem fix im Boden verschraubten Türstopper oder – auf die Schnelle, so wie ich es noch heute tun werde – mit einem Unterlegkeil. Da ist schon viel getan, denn leise geht jetzt nix mehr.

Also schön aufpassen Ihr Lieben, dass Eure Türen gut gesichert sind, denn das Böse ist immer und überall. Schlafen werde ich in den nächsten Wochen wohl nicht besonders gut.

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