Eigentlich hatte ich gestern früh, als ich von Salon de Provence wegfuhr, nur einen großen Vorsatz: den Bus nach Milano zu finden. Das Bilbao-Desaster war noch zu frisch [dazu gibt es keinen Blog]. Als mein Zug im Bahnhof von Marseille einfuhr, hatte ich ein echtes Happening, denn mein Bus stand genau dort, wo ich ausstieg. Getrennt von mir nur durch einen lächerlichen Zaun, der in zwei Minuten zu umgehen war. Das bedeutete, alle Zeit der Welt zu haben für Kaffee und Wasser kaufen, herrlich.
Ein klassischer Fall von Denkste. Ich umwanderte forsch den Zaun, um erst einmal einzuchecken und den müden Onkel loszuwerden. Plötzlich fiel mir auf, dass das Verhältnis Zivilisten – Polizei ca. 1: 50 betrug und ich dachte mir, dass die gut aufpassen auf ihren Bahnhof. Da stellt sich mir – in Sichtweite des Busses – ein schwerstbewaffnetes Wesen entgegen und sagt: “No, Madam, Bomb Alarm.“ Er deutet auf einen einsam herumliegenden Koffer. Unbeaufsichtigtes Gepäckstück. Das kenne ich aus Israel. Ist ganz einfach. Gegend absperren und buff. Aber hallo, in der Gegend steht ja mein Bus! UND ICH WILL NACH MILANO. Der arme Soldat hat keine Chance, ich überzeuge ihn sehr schnell von der absoluten Notwendigkeit, mich passieren zu lassen, weshalb das Beweisfoto schon aus der Gegenrichtung aufgenommen wurde.

Ob ich Angst hatte? Keine Sekunde, ich war überzeugt von einem Fehlalarm. Instinkt? Vielleicht. Aber ich kann auch die beiden Asiatinnen verstehen, die in Panik davongelaufen sind.
Minuten später war der Spuk vorbei und der Besitzer im roten Anorak wohl heilfroh, dass er dem schon anwesenden Sprengkommando gerade noch zuvor gekommen ist!

caramba! dirndl pass auf auf di …