Scusi, can you help me to find Mr. Puccini?

Ich begebe mich auf Spurensuche. Lucca ist ja die Geburtsstadt eines gewissen Herrn Puccini, der wiederum jene Oper komponiert hat, deren Ende für mich das berührendste ist. Mimi stirbt einfach unvergleichlich schön. Daher möchte ich ihrem Schöpfer eine Aufwartung machen (wie altmodisch sich das anfühlt beim Schreiben!)

Gleich ein paar Meter neben meinem Appartement steht ein lorbeerkranzweitwerfender Engel.

“Entschuldigung, kannst Du mir bitte sagen, wo Herr Puccini zu finden ist?“
“Ich hasse Touristen, aus dem Weg mit Dir, wenn Du nicht meinen Lorbeerkranz…“
Ich suche das Weite und höre sein Schimpfen noch hinter der nächsten Ecke.

Auf den Uhrturm könnte ich steigen, von dort hat man sicher einen tollen Überblick:

Also, alles, was recht ist. 207 Stufen und 4 € Eintritt? Nein danke, ich werde mich schon durchfragen.

Dieser edle Ritter sieht wohlwollend aus!

“Mi scusi, dove posso trovare il signor Puccini?“
Keine Antwort. Wo ich doch extra höflich sein wollte und sogar google translate bemüht habe! Wahrscheinlich hat er keine Ahnung und jetzt ist’s ihm peinlich. Recht so.

Ich sehe schon die nächste mögliche Auskunftsperson (der Pawlowsche Hund in mir beginnt zu knurren).

“Madam, können Sie bitte Ihrem Sohn etwas anziehen, es ist schon recht frisch! Und wissen Sie, wo Herr Puccini zu finden ist?“
“Ick verstähe schi nischt, bin Frankreich“
“Grazie, ciao!“ – so viel Italienisch wird sie schon können, wenn sie seit 200 Jahren hier herumsteht!

Next one.

Ein bisschen ehrfürchtig bin ich schon, aber mit DIESEM Überblick kann mir die heilige Gestalt sicher helfen.
Und tatsächlich bekomme ich endlich einen Hinweis: “Geh in meine Blickrichtung“, sagt Michel, und schon bin ich unterwegs.

Inmitten einer kleinen Piazza sitzt gemütlich ein etwas hochnäsig dreinschauenden Mann in Bronze gehalten.

Ich bin schon müde und frage ganz direkt nach Mr. Puccini. Wenn Blicke töten könnten… ER ist es, höchstpersönlich! Ich sinke zu seinen Füßen nieder und bitte um Vergebung. Nein, Blödsinn. Ich gehe in die nächste Bar und proste ihm mit einem Dezi zu. Gut gemacht, Mr. Puccini. Das mit den Opern, meine ich.

Das Geburtshaus ist sehenswert, sehr schön aufbereitet.

Wenn Ihr genau schaut – links oben – dann wisst Ihr, warum DAS mein Lieblingsobjekt ist:

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